Wir stellen vor
1. August 2024
Bio-Rindfleisch von der Großdrebnitzer Graslandagrar GmbH
Bereits in den 1990er Jahren wurde die Graslandagrar GmbH in Großdrebnitz als Tochtergesellschaft der Agro-Union-Production GmbH u. Co. KG gegründet. Zur Agro-Production GmbH u. Co. KG gehört ebenso die Großdrebnitzer Agrarbetriebs GmbH. Seit der Gründung im Jahr 1994 liegt die Hauptaufgabe der Großdrebnitzer Graslandagrar GmbH bei der Haltung und Aufzucht von Rindern. Diese Rinderhaltung hat sich schnell in eine Mutterkuhhaltung und zuletzt in eine Haltung von Mutterkühen und Fleischrindern entwickelt.
Unser Partner in Sachen Rinderaufzucht hat seitdem eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Im Jahre 2016 begann der Betrieb mit der Umstellung auf eine ökologische Landwirtschaft und hat sich seitdem konsequent den höchsten Standards der Nachhaltigkeit und des Tierwohls verschrieben. Die Kreislaufwirtschaft bildet dabei den Kern seiner Arbeit. Seit 2020 ist die Großdrebnitzer Graslandagrar ein vollständiger Bio-Betrieb und wirtschaftet nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes.
Verantwortlich für die Graslandagrar GmbH und damit für die Entwicklung und Planung der Rinderherden ist Hajo Hempel (rechts im Bild). Er ist als Bereichsleiter Tierhaltung bei der „Schwester“ der Großdrebnitzer Agrarbetriebs GmbH bereits seit 1989 tätig. Der studierte Diplom-Ingenieur für Ökonomie und Landwirtschaft hat die vierjährige Öko-Umstellung selbst miterlebt: „Das war wirklich ein großer Schritt. Die Rinder brauchten mehr Platz und Auslauf. Ställe wurden erweitert oder ganz und gar neu aufgebaut, damit jedem Tier eine Aktionsfläche von mindestens 11,5 m² zusteht“, so der 61-Jährige. Seitdem gibt es einmal im Jahr eine große Biokontrolle sowie weitere Unangekündigte.
In beiden Betrieben werden zusammen knapp 2600 Rinder – davon 1250 Milchkühe – gehalten. Vom Frühjahr bis Ende Oktober verbringen die Milchkühe nachts etwa 12 Stunden auf der Weide und kommen tagsüber zum Melken in den Stall. Die Mutterkühe und die Fleischrinder der Großdrebnitzer Graslandagrar GmbH bleiben vom Frühjahr bis zum Herbst ganztägig auf der Weide. Lediglich über den Winter werden alle Tiere in Laufställen auf Stroh gehalten. Auch erfolgt die Abkalbung der Mütterkühe während der Winterstallhaltung, damit die Gefahr durch den Wolf deutlich minimiert wird, die Kälber kräftig genug sind, um ihren Müttern auf der Weide zu folgen und die Geburtskontrolle durch die Mitarbeiter besser und sicherer von statten geht.
Als Hauptfuttergrundlage für die Tiere der Großdrebnitzer Graslandagrar GmbH dient das Gras der Weiden während der Weidehaltung und im Winter Heu und Grassilage von den Flächen der Graslandagrar GmbH. Als Ergänzung wird den Tieren auch noch Mineralfutter gegeben. Sämtliche Futtermittel werden komplett von den Flächen der Graslandagrar GmbH und der Großdrebnitzer Agrarbetriebs GmbH erzeugt, wodurch alle Tiere mit bis zu 96 % eigenen Futtermitteln versorgt werden. Ein Einsatz von Kraftfutter bei den Mutterkühen und Fleischrindern findet kaum statt, wodurch die Tiere langsamer wachsen und eine bessere Fleischqualität bilden. Erst mit einem Alter von 24 bis 30 Monaten werden die Fleischrinder geschlachtet.
Patrick Rückert (links im Bild) ist nicht nur der Chef des Unternehmensverbundes, sondern auch Vorstandsmitglied Im Landesverband Bioland Ost e. V. Er hat seine dreijährige Ausbildung zum Landwirt in Mecklenburg-Vorpommern absolviert und anschließend seinen Bachelor und Master in Agrarwirtschaft abgeschlossen. Mit gerade einmal 27 Jahren übernahm er vor ein paar Jahren den Betrieb als Altersnachfolge: „Unser langfristiges Ziel ist es, unsere Biorinder und -milch überwiegend regional zu vermarkten. Daher freuen wir uns, mit der Fleischerei Richter einen Partner in unserer Nähe gefunden zu haben.“
Zwar betreibt die Fleischerei Richter keinen Schlachtbetrieb mit Bio-Zertifizierung, dennoch ist die Zusammenarbeit für den Chef des Landwirtschaftsbetriebes ein Gewinn: „Unser Motto lautet: Regional über Bio. Das heißt, uns ist es wichtiger, dass unsere Tiere kurze Transportwege und damit weniger Stress haben, anstatt dass am Ende das Bio-Rindfleisch auch noch als solches bezeichnet wird“, beschreibt Patrick Rückert seine Prinzipien.