Aus der Region - für die Region

2. September 2020

Zu Besuch beim Landwirtschaftsbetrieb Hartmann

Bereits seit vielen Jahren beziehen wir frische Eier vom Landwirtschaftsbetrieb Hartmann aus Obercunnersdorf. Umso neugieriger war Chef Roland Richter, als er erfuhr, dass unser langjähriger Lieferant seit geraumer Zeit neben Legehennen auch weibliche Kälber und Jungrinder aufzieht. So wurde spontan ein Besuchstermin vereinbart.

 

Die Fahrt dauerte keine halbe Stunde, als wir vor dem ehemaligen Milchviehstall zum Stehen kommen. Bereits seit über 100 Jahren existiert der Landwirtschaftsbetrieb am Fuße des Kottmars, worauf uns die Inschrift auf einem Stein nahe der Einfahrt aufmerksam macht. Nachdem Landwirt Stefan Hartmann in 2011 einen eigenen Landwirtschaftsbetrieb gegründet hatte, übernahm er 5 Jahre später zusätzlich den Betrieb seines Vaters Hans Hartmann. Heute betreibt er gemeinsam mit seiner Frau und 14 weiteren Mitarbeitern den Familienbetrieb in der vierten Generation. Auch seine Söhne packen bereits fleißig mit an, wie wir bei unserem Besuch schnell mitbekommen.

 

Nach einer herzlichen Begrüßung betreten wir gemeinsam den Stall. Trotz des heißen Sommertages weht uns ein erfrischender Wind entgegen und durch die geöffneten Türen und Deckenfenster strömen angenehm die Sonnenstrahlen. Derzeit leben hier 60 Rinder in Laufstallhaltung, ein Auslauf ist in Planung. „Bisher haben wir die Tiere überwiegend nach Süddeutschland vermarktet. Das wollen wir jetzt ändern und freuen uns umso mehr, dass die Fleischerei Richter großes Interesse an unserem Fleckvieh hat. Die kürzeren Transportwege würden sich zudem positiv auf das Wohlbefinden der Tiere und demnach auch auf die Qualität des Fleisches auswirken“, berichtet der 39-Jährige freudig. Auch Chef Roland Richter ist sichtlich begeistert: „Sehr schöne Tiere haben Sie hier! Man sieht ihnen sofort an, dass sie gesund aufgezogen und gut gefüttert werden.“

Die genfreien Futtermittel stammen sogar aus eigenem Anbau. Auf einer Fläche von rund 50 Hektar Grünland wird qualitativ bestes Futter für die Kälber und Jungrinder angebaut. Zusätzlich bewirtschaftet der Landwirtschaftsbetrieb eine Fläche von ca. 250 Hektar Ackerland, auf dem Winterweizen, Mais, Raps und Gerste angebaut werden. Nach der Ernte wird das Getreide in einer eigenen Mühle weiterverarbeitet. Ein Großteil des Weizens wird für die Fütterung der Legehennen verwendet.

 

Die Rinderzucht ist demnach nicht Hartmanns Kerngeschäft. „Wir beliefern zahlreiche Wiederverkäufer, Gaststätten, Hotels, Fleischereien wie auch die Fleischerei Richter, Bäckereien in der Region aber auch bis nach Dresden mit unseren weißen und braunen Eiern von unseren Legehennen in Bodenhaltung.“ Die dafür benötigten Stallungen befinden sich in Strahwalde nahe des Hofladens, in dem der Betrieb von Montag bis Samstag neben den frischen Eiern auch hausgemachten Eierlikör, verschiedene Nudelsorten, Kleintierbedarf für Tierhalter sowie die selbstangebauten Futtermittel zum Verkauf anbietet.

Nach einem kleinen Rundgang durch den liebevoll eingerichteten Laden lassen wir uns mit dem sympathischen Ehepaar auf einer gemütlichen Bank in der Sonne nieder, um uns über mögliche Kooperationen auszutauschen und auch, um den selbstgemachten Eierlikör zu probieren. Denn Chef Roland Richter plant, sein regionales Angebot in den Filialen zu erweitern und da darf natürlich ein bereits in der Region beliebter Eierlikör nicht fehlen. „Meine Frau liebt den Goldjungen-Eierlikör, wir trinken nie einen anderen“, berichtet er schmunzelnd, „Außerdem möchten wir uns getreu dem Motto ‚Aus der Region – für die Region‘ als Unternehmen stärker positionieren, die hiesigen Bauern und Landwirte noch mehr unterstützen und in unseren Filialen, wo es möglich ist, ein kleines Sortiment an regionalen Produkten aufbauen.“

 

Nach diesem Besuch stand für Roland Richter fest: Neben den Eiern, die in nachhaltigen 6er- und 10er-Packungen geliefert werden, ist zukünftig auch der Oberlausitzer Goldjunge in unseren 28 Filialen erhältlich. Außerdem konnte die Geschäftsbeziehung ausgeweitet werden, sodass wir von nun an ebenfalls Rinder aus dieser Aufzucht beziehen.